Ehemaligentreffen im Haus St. Josef

Büchlberg (pr). Groß waren die Wiedersehensfreuden bei den über 160 ehemaligen Heimbewohnern die in den vergangenen Jahrzehnten im „Josefsheim“ in Büchlberg ihre Kindheit verbrachten und sich jetzt zu einem Ehemaligentreffen wieder zusammenfanden. Heimleiterin Schwester Christine hatte das Treffen organisiert und auch bestens abgewickelt. In ihrer Begrüßungsrede hieß sie alle willkommen und erwähnte die schwierigen Anfänge der Einrichtung sowie die persönlichen Schicksale einzelner Kinder. Seit Errichtung des Kinderheims vor 75 Jahren hätten so die Heimleiterin, über 4000 Kinder und Jugendliche hier in Büchlberg vorübergehend Heimat und Geborgenheit gefunden. Mit einer Führung durchs Haus, einem gemütlichen Beisammensein und einem Gottesdienst in der Hauskapelle, der vom ehemaligen Heim-Bläser- Ensemble umrahmt wurde, endete das Treffen.
Nachfolgende Verse wurden von einem Ehemaligen verfasst und am Ehemaligentreffen vorgetragen:
Titel:
A Dankschee an unserem Herrgott und an alle, de mi zu dem g´macht habm, was i heit bi.
Dankschee, dass i auf da Welt, danke, dass mir no nix fehlt.
Danke, dass als kloanes Kind a Hoamat z´Büchlberg i find.
Danke, dass im Kinderheim I konnt 15 Jahre bleib´m
und bei dieser Kinderschar i immer guat aufg´numma war.
A Dank an d´Kinderschwestern heit de liebevoll und jederzeit
um uns besorgt warn, Tag und Nacht, de a am Krankenbett gewacht,
de in´s Gebet uns g´schloss´n ham, de d`Aug´n zuadruckt ham in Gott´s Nam
wenn d´Lausbuamstreich war´n an der Reih und i war fleißig mit dabei!
Dank, dass i als Ministrant im Dorf, im Heim war sehr bekannt
für´s fleißig bet´n und a s´singa und nach da Mess gern Weinaustringa!
Dank, dass i hab lerna müaß´n steh alloa, auf meine Füaß´n,
ohne Eltern und Verwandt´n de mi nie sahen oder kannt´n.
Danke, dass im Rottal drent, wo mi ja koa Mensch net kennt
i mei´n ersten Platz hab g´fund´n trotz Bauernarbeit, de mi g´schund´n!
Dank – a´m früh´ren Jugendpfarrer, wia a Vater – zu mir war er.
Mit Rat und Tat stand er mir bei, und so was duat mi heit no g´frei!
Er hat für mi des richt´ge g´fund´n, an Lehrbetrieb a´n ganz a´n g´sund´n,
und wia kunnt´s dort wohl anders sei, Familienanschluß mit dabei!
Dank, an den Lehrbetrieb, der mir 12 Jahre lang so lieb,
der mir des Rüstzeug hat gegeben, des was i braucht hab für mei Leben!
Danke, dass in dieser Zeit i auf Brautschau bi voll Freid
und z´fried´n bi, wia´s immer war und glücklich steh am Traualtar!
Danke, glücklich wia no nia homa g´sunde Kinder via,
g´rad´n has alle nach da Reih, Zwilling hamma a dabei.
Danke, d´Kinda sand was word´n gehen gern in d´Arbeit, dean fest spoarn,
hamd Häusl baut, neb´m meiner Sach, sand glücklich, z´fried´n unta dem Dach.
Danke, dass i Opa bi, das mithauf Trapp halt´n wia noch nie
sechs Enkal, wenn i euch des sag, da rührt se was so alle Tag.
Da kimmt d´Erinn´rung insgeheim, wia´s damals war im Kinderheim,
da sehg i in mir s´Tem´p´rament, an ………. hat jeda kennt!
Danke, dass i 37 Jahr a guater Nikolaus i war
und weita mach, so Gott es wui mit dem einig guat´n Zui,
den Kindern zu da Weihnachstzeit an Sinn des Festes untabreit.
Danke, a für mei Talent, des jeda fast im Dorf scho kennt.
I schreib Gedichte ernst und heiter nur für´mei´n Gebrauch so weiter.
Bei dem Talent, wia kunnt´s a sei is´s sing a no mit dabei.
Im Kirchenchor, im G´sangverein, duat mi s´singa b´sonders g´frei´n!
Danke, dass enk alle heit i ebbs sag´n derf voller Freid.
I sag´s mit Stolz – i woaß genau i hab a Super-Super Frau!
Fast 40 Jahr san ma beinand glücklich verheirat, Hand in Hand!
Uns haut nix um, mit Gottvertrauen könn ma a in d´Zukunft schaun.
Danke, dass i a no heit arbeit´n ka in einer Zeit
wo d´Wirtschaft e nimmer floriert und wo ma heit´z´tags alls probiert
an Arbeiter ausbeit wia net bled und vui sich frag´n wia´s weita geht.
An Herrgott möchte i bitt´n do, dass ma glücklich bleib´m und froh.
Enk alle, de mit mir beinand a weiterhin a guate Hand!
I Dank a´m Herrgott voller Freid für mei schöne Kinderzeit.
Dem Haus St. Josef Gottessegen a weiterhin auf allen Wegen!