Jahresrückblick
Wieder neigt sich ein für das Haus St. Josef ereignisreiches Jahr seinem Ende zu, die Adventszeit hat begonnen, bald ist Weihnachten. Paradoxerweise ist die sog. „besinnliche Zeit“ bei vielen Menschen zur arbeitsreichsten Zeit des Jahres geworden. Daher gilt es bewusst Momente des Innehaltens zu suchen. Im Haus St. Josef werden wir für und mit unseren Kindern und Jugendlichen bis Weihnachten mehrere freiwillige adventliche Angebote gestalten. Unsere Freunde, Wegbegleiter und Förderer laden wir ein mit uns auf die wichtigsten Ereignisse und Entwicklungen des Jahres 2006 zurück zu blicken.
Begonnen hat das Jahr mit sehr viel Schnee, so dass wir im Februar wegen Einsturzgefahr einen Teil des Daches freischaufeln mussten. Gott sei Dank brachten die Schneemassen keine Unfälle, nur einige Reparaturen mit sich.
Am 3. August war es dann der Regen, der uns bei dem von unserem Freundeskreis mit sehr hohem Engagement organisierten „Fest der Freunde“ überraschte, das zugunsten unserer Kinder- und Jugendlichen veranstalte wurde.
Bei diesem Fest erfreuten uns die Kinder der Schule für
Erziehungshilfe mit zwei Sketchen, die ihr Lehrer,
Herrn Wenzl, geschrieben und mit den Kindern
einstudierte hatte.
Im September dieses Jahres konnten wir zu unserer großen Freude die Trägerschaft der Jugendsozialarbeit an den Volksschulen Büchlberg und Hutthurm übernehmen. Für die Arbeit mit verhaltensauffälligen Kindern und Jugendlichen, Kriseninterventionen, Streitschlichtungen, aber auch für Freizeitangebote der Schüler stellten wir zwei Sozialpädagoginnen mit einem Stundenumfang von jeweils 20 Wochenstunden ein. Zu betonen ist, dass die Fachkräfte nicht nur für die Kinder- und Jugendlichen des Hauses St. Josef, sondern für alle Schüler der beiden Schulen zur Verfügung stehen. Finanziert wird die Stelle vom Landkreis Passau, den Gemeinden Büchlberg und Hutthurm und dem Freistaat Bayern. An der Haushaltslage des Freistaates wäre das seit dem Jahr 2004 geplante Projekt beinahe gescheitert. Doch die gemeinsamen Anstrengungen und der Kampf der hiesigen Politiker aller Parteien führten schließlich zum lang ersehnten Erfolg! Allen Beteiligten, die sich für das Gelingen des Projekts persönlich eingesetzt haben gilt nochmals unser herzlicher Dank.
Ganzjährig durften wir eine gute Belegung unserer stationären Wohngruppen verzeichnen. Für eine fünfte Wohngruppe reichten auch in diesem Jahr die Anfragen der Jugendämter nicht aus. Im neuen Schuljahr gab es jedoch einen Zuwachs an Kindern in den Heilpädagogischen Tagesgruppen, so dass wir auf der Suche nach größeren Raumkapazitäten eine Tagesgruppe in die Räume der im letzten Jahr aufgelösten Gr. Eden einziehen ließen.
Dieser Umzug erfolgte unmittelbar nach dem Auszug der Gr. Konrad, einer heilpädagogischen Wohngruppe für ältere Buben, die diese Räume während der Komplettsanierung ihrer Wohngruppe nutzten. Zur Finanzierung der Sanierungskosten der Wohngruppe in Höhe von 85.000 Euro erhielten wir vom Provinz- und Missionshaus Heilig Kreuz in Altötting einen Betriebskostenzuschuss. Unter Berücksichtung dieser Mittel werden wir in diesem Jahr ein ausgeglichenes Betriebsergebnis erreichen. Nach den hohen Defiziten der vergangenen Jahre ein schöner Erfolg!
Auch im kommenden Jahr stehen umfangreiche Instandhaltungsmaßnahmen an. Doch was uns als nächstes beschäftigt, ist die dringend notwendige Anschaffung eines neuen Busses. Unser alter Bus hat nämlich schon mehr als zehn Jahre „auf dem Buckel“. Wir wollen die Sicherheit unserer Kinder und Jugendlichen beim Transport auf keinen Fall gefährden. Herzlichen Dank an alle, die uns bei der Finanzierung des Busses mit einer Spende unterstützen.
Wir danken aber auch allen die uns bereits im Laufe des Jahres auf materielle oder auch auf immaterielle Weise ihre Solidarität erfahren ließen, sowie allen, die sich durch eine gute Zusammenarbeit für das Wohl unserer Kinder- und Jugendlichen einsetzten.
Zum Abschluss unseres Jahresberichts dürfen wir Ihre Aufmerksamkeit noch auf ein sehr erfolgreiches Projekt lenken. Das Finanzamt Passau stellt seine Räume im Wartebereich des Servicezentrum in der Innstaße 36 bekannten und (noch) nicht bekannten Künstlern, vorzugsweise aus der Region, zur Präsentation ihrer Werke zur Verfügung.
Bis Ende Januar 2007 werden Werke der Kinder und Jugendlichen aus dem Haus St. Josef in Büchlberg veröffentlicht. Die Ausstellung trägt den Titel „Afrika“ Mit viel Fantasie und Engagement gingen unsere jungen Künstlerinnen und Künstler zur Sache. Sie brachten ihr Wissen und ihre Vorstellung von dem weiten afrikanischen Kontinent zum Ausdruck. Durch viel Liebe zum Detail und Engagement für ihr Kunstwerk schafften sie Großes und übertrafen alle Erwartungen. Unsere Anerkennung gilt Frau Marianne Lang, Keramikerin und 1. Vorsitzende des Freundeskreises Haus St. Josef, die – zusammen mit Mitarbeitern des Hauses St. Josefs – durch Ihre Anleitung und Unterstützung maßgeblich zum Gelingen des Kunstprojekts beitrug.
„Als Kind ist jeder ein Künstler. Die Schwierigkeit liegt darin, als Erwachsener einer zu bleiben.“ Der Betrachter der Kunstwerke unserer achtzehn am Projekt beteiligten Kinder und Jugendlichen wird dieser Aussage von Pablo Picasso zustimmen.
Schauen Sie sich die Ausstellung an – es lohnt sich!
Wir freuen uns auch, wenn wir Sie am 9. Dezember, zwischen 14.00 und 18.00 Uhr, zu unserem Adventsbasar im Haus St. Josef begrüßen dürfen.
Im Namen aller, die im Haus St. Josef leben und arbeiten, sage ich „Vergelt’s Gott!“ und wünsche Ihnen und Ihrer ganzen Familie
eine besinnliche Adventszeit,
ein gesegnetes Weihnachtsfest,
reichen Segen für das Jahr 2007.
In dankbarer Verbundenheit
Ihre
Sr. Manuela Kollmannsberger