Die „Darkländer“ im Haus St. Josef
Das Mittelalter hielt Einzug in das Haus St. Josef – in Form des Vereins Darkland aus Neukirchen vorm Wald. Nach der Idee von Wolfgang Gassler, dem Leiter der heilpädagogischen Tagesgruppen im Haus St. Josef, bauten die Mitglieder des Vereins Darkland fünf Spiel- und Erlebnisstationen auf, in denen die rund 60 teilnehmenden Kinder und Jugendlichen der heilpädagogischen Tagesgruppen in Teamarbeit Teile einer Schatzkarte erspielen mussten und mit Hilfe dieser Schatzkarte einen Schatz finden konnten.
Bildunterschrift:
Mit zu den schönsten Augenblicken beim aufregenden Darkland-Projekt gehörte das Verkleiden: Holger Schmidt überwachte das Anlegen der Rüstungsteile. (Foto: Finnemann)
Die Vorgeschichte des Darkland-Projektes: Der königliche Hofarchivar Ignaz Rabenmut fand eine alte Chronik der Königsfamilie: Darin ist von einem Schatz die Rede, der vor unzähligen Jahren von Dieben geraubt wurde und der nur mit Hilfe einer ganz besonderen Karte wieder auffindbar ist. Nachdem der treue Ignaz dem König über seinen Fund Bericht erstattete, erteilte ihm dieser den Auftrag, den Schatz wieder zu finden. Koste es, was es wolle. Ignaz konnte diese Aufgabe nicht alleine lösen, also brauchte er tapfere Helfer, die ihm bei der Suche helfen sollten. Der Finder, so befahl der König, darf den Schatz behalten.
Dieser Ignaz nun kam zu den Kindern und Jugendlichen ins Haus St. Josef und erklärte ihnen sein Schicksal. Die Teilnehmer wurden in mehrere Gruppen eingeteilt, von denen jede Gruppe die aufgebauten fünf Stationen durchlaufen mussten. Bei den Stationen hatten die Gruppenmitglieder dann gemeinsam verschiedenste mehr oder weniger schwierige Aufgaben zu lösen. Für jede geschaffte Station bekam jede Spielgruppe einen Teil der Schatzkarte.
Der 1. Vorsitzende des Vereins Darkland, Daniel Schrank, und der Organisator aus dem Haus St. Josef, Wolfgang Gassler, erklärten, dass der pädagogische Aspekt der Gruppenerfahrung besonders wichtig sei. Gassler: „Es gibt weder Gewinner noch Verlierer. Die Gruppe muss sich als Ganzes den Herausforderungen stellen, muss in der Gemeinschaft Aufgaben lösen, gemeinsam nach Möglichkeiten suchen, sich austauschen.“ Daniel Schrank meinte dazu: „Jeder hat bei diesem Konzept die Möglichkeit, sich nach seinem individuellen Können einzubringen. Das Erleben der Teamfähigkeit und das Zusammengehörigkeitsgefühl der Gruppe tun dem Einzelnen gut!“
Und was noch dazu kam: Die Kinder hatten jede Menge Spaß. Die Aufgaben waren ganz unterschiedlich aufgebaut. Da ging es um Geschicklichkeit beim Werfen, Phantasie beim Darstellen von gruseligen Gestalten, mathematisches und Knobel-Können beim Landvermessen und Landkarten-Zeichnen, es wurde Wissenswertes aus der Biologie erfragt, es musste geraten und gefühlt werden. Schreie der Begeisterung, Lachen, und aufgeregtes Fragen hallte über das Gelände des Haus St. Josef. Und die Mitglieder von Darkland trugen ihr Übriges dazu bei – in historischen Gewändern und mit unendlich viel Spielfreude und Geduld.
Die Darkland-Frauen und -Männer verbrachten den Tag im Haus St. Josef unentgeltlich und spendeten auch noch die Getränke für die Kinder und Jugendlichen. Die Mittagsverpflegung und das gemeinsame Grillfest nach getaner Arbeit ging auf Kosten des Haus St. Josef.
Darkland ist eigentlich ein Verein, der auf Life-Rollenspiele und Reenactment, also das Nachspielen der Geschichte, spezialisiert ist. Immer wieder setzen sich die Mitglieder aber für Kinder ein, wie zum Beispiel als Teil von Ferienprogrammen, bei der Aktion Mensch 5000 oder hier im Haus St. Josef.
(Tina Finnemann)