Feuerwehrübung 2011 im Haus St. Josef

Großübung der Feuerwehren im Haus St. Josef – 150 Feuerwehrkräfte mit 16 Fahrzeugen haben gute Arbeit geleistet – Brandschutz hat in der Jugendhilfeeinrichtung hohe Priorität
Von Josef Heisl
Büchlberg Schauplatz einer gemeinsamen Übung von sieben Feuerwehren war vorgestern Abend die heilpädagogische Einrichtung Haus St. Josef. Rund 150 Einsatzkräfte rückten mit 16 Fahrzeugen an um einen Brand, der in der Küche ausbrach, zu löschen und vermisste Personen zu bergen. Am Ende wurde deutlich, die Wehren arbeiteten gut zusammen aber auch der Brandschutz in der Einrichtung befindet sich auf sehr hohem Niveau.
Um 19 Uhr ging der stille Alarm im Haus und bei den beteiligten Wehren. Letztere waren vorinformiert, nicht aber die Hausbewohner. Blitzschnell wurden die rund 90 Kinder sowie das Hauspersonal in die Reithalle evakuiert. Die 16 Kinder aus der geschlossenen Abteilung wurden in die gesicherten Außenbereiche verlagert. Bereits um 19.05 Uhr traf das erste Fahrzeug der Büchlberger Wehr ein, die anderen aus Schwieging, Denkhof und Leoprechting folgten im Minutentakt. Zusätzlich wurden auch noch die FF Hutthurm und Thyrnau alarmiert und die Drehleiter der FF Hauzenberg angefordert. Auch eine Menge Schaulustiger hatte sich eingefunden.
Inzwischen gingen die Tanklöschfahrzeuge in Position, emsige Trupps legten Leitungen von den Wasserentnahmestellen zu den Fahrzeugen vor Ort. Aus mehreren Strahlrohren wurde anschließend von drei Seiten der Brand gelöscht. Von ihren Gruppenführern eingeteilt, begaben sich die Atemschutzträger kontrolliert in das verrauchte Gebäude, um die Vermissten zu suchen und sie zu bergen. Eine Person wurde mit der Drehleiter, die bis zu 30 m ausgefahren werden kann, aus einem Fenster im 2. Stock gerettet. Alles lief unter der Gesamteinsatzleitung des Büchlberger Vizekommandanten Alfred Marold wie am Schnürchen. Schnell waren drei Personen im Küchentrakt gefunden und von den bestens ausgerüsteten Spezialkräften geborgen.
Als es schließlich hieß „Übung beendet“, waren sowohl die Führungskräfte der Feuerwehren als auch Bürgermeister Norbert Marold, Geschäftsführer Bernhard Haimböck und Heimleiter Thomas Brecht mit dem Ergebnis sehr zufrieden. Die KBM Josef Garhammer und Alois Ritzer lobten den hohen Lerneffekt einer Übung dieser Größenordnung. Auch auf den Verkehrsflächen sei alles geordnet verlaufen und die Rettungsgasse stets frei geblieben. „Ihr habt gute Arbeit geleistet“, meinte KBM Ritzer anerkennend. KBM Josef Garhammer äußerte sich anerkennend zu dem hervorragenden Einsatzplan des Hauses St. Josef für den Brand- oder Unglücksfall, der von einem Fachmann erstellt wurde.
Bürgermeister Norbert Marold nannte es faszinierend, dass so schnell so viele Einsatzkräfte vor Ort waren. Es sei wichtig, dass die umliegenden Wehren auch die Anlage kennen und sich darin zurechtfinden. Immerhin sei ja in den letzten Jahren einiges gebaut oder verändert worden. Geschäftsführer Bernhard Haimböck dankte auch im Namen der Heimleitung den Feuerwehrleuten für ihre stete Einsatzbereitschaft und auch dafür, dass sie einen so schönen Abend der Übung geopfert haben. Bei diesem großen Gebäudekomplex mit den vielen Kindern könne man sich vorstellen, was los wäre, wenn es wirklich brennen würde und das möglicherweise auch noch nachts. Das Haus habe beim Umbau viel in den Brandschutz investiert, die früheren Feuerleitern gehörten der Vergangenheit an. Gerade der geschlossenen Abteilung mit ständig 16 jungen Menschen gehöre die besondere Beachtung. Man werde deshalb die Erkenntnisse aus dieser Übung im Haus nachbereiten. Zum Schluss lud Haimböck die Einsatzkräfte noch zu einer Brotzeit ein, bei der die Aktiven der verschiedenen Wehren Kontaktpflege und Erfahrungsaustausch betreiben konnten.