Abschiedsfest HTG und Lehrer/innen des Förderzentrums Hauzenberg

Stütz- und Förderklassen ziehen um – Abschiedsveranstaltung im Haus St. Josef – künftig im Sonderpädagogischen Förderzentrum in Hauzenberg
Von Josef Heisl
Büchlberg: Die Stütz- und Förderklassen des Sonderpädagogischen Förderzentrums in Hauzenberg ziehen zurück ins Mutterhaus. Damit ist die Ära in der heilpädagogischen Einrichtung Haus St. Josef nach rund zwölf Jahren beendet.
Mit einem lachenden und einem weinenden Auge sehen die Verantwortlichen des Hauses St. Josef diesen Wechsel, hatte man doch beste Erfahrungen gemacht und eine ausgezeichnete Zusammenarbeit entwickelt. Heimleiter Thomas Brecht bedauert deshalb den Rückzug. Bei der heilpädagogischen Betreuung seien in Büchlberg drei Betreuer für neun Kinder vorhanden gewesen. Er könne aber die freiwerdenden Räume durch eine hausinterne Umschichtung anderweitig gut brauchen. Letztlich profitierten die Intensivgruppen.
Herzlich dankte Harald Nigl, der Leiter für die Außenklassen, die bis zu 30 Kinder umfassten und aus einem Radius von etwa 30 km täglich nach Büchlberg gebracht wurden, für die freundschaftliche Zusammenarbeit. Eine Konzeptumstellung der Jugendhilfe beim Landratsamt sehe diese Neuordnung vor. Dort habe man jetzt eigenes Personal, was natürlich die Kosten senke. Auch der Schülertransport sei teuer gewesen, weil separate Schulbusse eingesetzt werden mussten. Nach Hauzenberg könnten künftig die Kinder mit den regulären Schulbussen fahren. Es gebe also gute Argumente für die Neuordnung, wie beispielsweise auch die leichtere Rückführbarkeit der Kinder in Regelklassen.
Hans Schiller, der Rektor des Förderzentrums, sieht den Vorteil im Ablauf unter einem Dach, vormittags Schule, nachmittags Maßnahmen der Jugendhilfe. Es gebe also bei diesem integrativen Modell eine enge Vernetzung den ganzen Tag über. Die Jugendhilfe stehe zur Krisenintervention zur Verfügung. Diese kompakte Lage reduziere die Kosten, meinte auch Schiller, der anführt, das Haus St. Josef habe die Räume gekündigt weil man Eigenbedarf habe.
Geschäftsführer Bernhard Haimböck meinte dazu, man habe strategisch denken müssen. Es sei abzusehen gewesen, dass die Maßnahme einmal kurzfristig enden würde. Um nicht ohne Plan dazustehen, habe er gerade noch rechtzeitig die Kündigung veranlasst. Er dankte in diesem Zusammenhang dem Kreisjugendamt, das dem Haus geholfen habe. Bürgermeister Norbert Marold, für den die Klassen in Büchlberg eine Bereicherung darstellten, sah auch einen Standortvorteil für die Kinder aus seiner Gemeinde. Trotzdem sei die Maßnahme, zurück ins Mutterhaus, für ihn verständlich.
Von alledem bekamen die Kinder am Wenigsten mit. Sie freuten sich einfach nur über dieses Fest zu ihrem Abschied. Begeistert spielten sie auf der Bühne der Mehrzweckhalle ein Theaterstück, bei dem es um Aggression und Wege daraus ging. Zum Schluss wurde in dem Stück deutlich, gemeinsam, friedlich und kameradschaftlich geht alles besser. Mit dem Schluss-Song „don’t worry, be happy“ klang die Abschiedsfeier aus und alle, Kinder, Eltern und Gäste konnten sich am Grill oder der Kaffee- und Kuchentheke reichlich bedienen.