Zimmerbrand im Haus St. Josef
Zimmerbrand im Haus St. Josef war Brandstiftung – 15-Jähriger Heimbewohner legte Feuer
Von Josef Heisl
Büchlberg Als gestern gegen 9 Uhr der Brandalarm ausgelöst wurde, hieß es zunächst nur „Zimmerbrand in der Kinderheimstraße“. Die eintreffenden Feuerwehren aus Hauzenberg mit der Drehleiter, aus Büchlberg, Schwieging und Hutthurm wurden dann in die geschlossenen Abteilung der Heilpädagogischen Einrichtung Haus St. Josef geleitet. Dort brannte es in einem Zimmer im Erdgeschoss. Im Gebäude befanden sich zu dieser Zeit keine Menschen mehr. Es wurde auch niemand verletzt, der Sachschaden geht aber sicher in die Tausende.
Ursache für den Einsatz von fast 50 Feuerwehrkräften, der vom Büchlberger Kommandanten Ernst Kronawitter umsichtig geleitet wurde, war ein 15-Jähriger Bewohner aus dem geschlossenen Teil der Heilpädagogischen Einrichtung. Der Jugendliche eckte am Morgen zunächst beim Sport an, als er sich um eine Bank wegräumen sollte. Er weigerte sich und lief davon. Doch bereits kurze Zeit später konnte er wieder „eingefangen“ werden und musste zurück in sein Zimmer im Erdgeschoß der geschlossenen Abteilung. Dort nahm er alles Brennbare, insbesondere seine Bekleidung und zündete es mit einem Feuerzeug, das er irgendwie in das Zimmer gebracht hatte, im Bereich der Zimmertüre an.
Bereits bei der ersten Rauchentwicklung sprang aber die Brandmeldeanlage an, alle Türen öffneten sich automatisch und so konnten er und die weiteren drei Insassen sofort ins Freie gebracht werden. Nach derzeitigem Stand hat niemand Verletzungen davon getragen, weil alle Beteiligten sehr schnell und umsichtig gehandelt haben. Das Hauspersonal hatte beim Eintreffen der Feuerwehr bereits alle vier Jugendlichen in Sicherheit gebracht, der Brandstifter wurde sofort von den Polizeibeamten übernommen und später nach Passau gebracht.
Bürgermeister Norbert Marold, der ebenfalls zum Brandort geeilt war, lobte die hervorragende Zusammenarbeit der Verantwortlichen der Einrichtung, der Feuerwehren und der Polizei. „Vor allem bin ich beruhigt, dass die Brandmeldeanlage voll funktionierte und sich wegen der Schulzeit nur vier Jugendliche im Haus befanden“, meinte der Bürgermeister. Polizeidirektor Paul Mader leitete persönlich den Polizeieinsatz, große Ermittlungen der Kripo werden wohl nicht notwendig sein, weil der Sachverhalt relativ klar ist. Der recht unscheinbar wirkende 15-Jährige ist bereits einmal wegen Brandstiftung strafrechtlich in Erscheinung getreten.