„Freunde im Leben sind wichtig“- 10 Jahre Freundeskreis Haus St. Josef, ein Segen für die jungen Menschen

Mit einem wunderschönen Abend im Kreise der Förderer, der Betreuer und vor allem der Kinder und Jugendlichen aus dem Hause wurde 10 Jahre Freundeskreis des Hauses St. Josef gefeiert. In der Heilpädagogischen Einrichtung, wie es im Amtsdeutsch heißt, betonte Landrat und Kuratoriumsvorsitzender Franz Meyer, wie wichtig es sei, jungen Menschen, deren Voraussetzungen nicht optimal erscheinen, einen guten Start ins Leben zu ermöglichen.
Als vor über zehn Jahren ein junger Mann als Zivi in der Einrichtung gearbeitet habe, sei er nachhause gekommen, habe seiner Mutter begeistert von der Arbeit im Hause erzählt und die finanziellen Defizite angesprochen. Die Mutter sei sofort eingestiegen, habe sich mit der Hausleitung in Verbindung gesetzt und die Bildung eines Freundeskreises vorgeschlagen. Die Frau war Marianne Lang, der Ort der ersten Gespräche ihr Wohnzimmer in Witzmannsberg bei Tittling. So entstand der Freundeskreis Haus St. Josef vor 10 Jahren, berichtete Geschäftsführer Bernhard Haimböck vor der Festversammlung. „Nach der Vereinsgründung ging‘s los mit Aktionen und riesiger Begeisterung“, so Haimböck weiter. Das Motto des eingetragenen Vereins wurde „Freunde im Leben sind wichtig“.
Haimböck konnte neben Bürgermeister Norbert Marold auch die Schwestern vom Heiligen Kreuz begrüßen, an der Spitze die Provinzoberin Sr. Chiara Hoheneder aus Altötting, dem Sitz des Sozialwerks Heilig Kreuz, das das Haus St. Josef betreibt. Natürlich waren auch die Betreuerinnen und Betreuer und viele Mitglieder des Freundeskreises gekommen. „Wir wollen mit einem bunten Abend unseren Förderern eine Freude machen“, mit diesen Worten eröffnete Heimleiter Thomas Brecht das Programm. Mit den Buchstaben des Wortes „Freundeskreis“ wurden die Tätigkeit und der Segen beschrieben, der vom Verein ausgeht. Beim Buchstaben „S“ riefen die Kinder auf der Bühne den Förderern zu, „S steht für, ihr seid Spitze“.
Landrat Franz Meyer nannte in seinem Grußwort Marianne Lang einen Glücksfall für das Haus St. Josef. Dieses Haus sei eine der wichtigsten Einrichtungen dieser Art im Landkreis und weit darüber hinaus. Meyer berichtete von der Spende seiner Mitarbeiter, die bei der Weihnachtsfeier Kuchen verkauften und das Geld dem Freundeskreis übergaben. Außerdem sei die Hälfte des Erlöses vom Christkindl-Ansingen des Landkreises an den Verein gegangen, was er für dieses Jahr gleich wieder zusagte. Auch der Landrat meinte am Schluss, „Ihr alle mitanand seids einfach Spitze“.
Die so gelobte Marianne Lang betonte den gemeinsamen Gedanken, der alle antreibe. Es gelte, als Freunde des Hauses, Projekte und Ziele zu verwirklichen. Freundschaft brauche Gegenseitigkeit, Freiwilligkeit und gute Rituale. Marianne Lang erläuterte das an dem Beispiel aus dem Buch „Der kleine Prinz“, in dem ein Fuchs und der Prinz Freunde wurden. Man brauche Geduld und Behutsamkeit und Zeit haben für den Freund. Ein Freundschaftsangebot sei beispielsweise die Nachhilfe, die keinen Zwang darstelle. „In den zehn Jahren haben sich die Bindungen vertieft und wir sind froh darüber euch ein guter Freund sein zu können“, schloss Marianne Lang in Richtung der Kinder und Jugendlichen.
Es sei ein Herzensanliegen der jungen Leute ihre Dankbarkeit in Form von Sketchen und musikalischen Darbietungen und tänzerischen Auftritten zu zeigen, meinte Heimleiter Thomas Brecht. Dem schloss sich eine ganze Palette von Darbietungen an, aus denen die einzelnen Maßnahmen sichtbar wurden, die vom Freundeskreis finanziell unterstützt wurden. So gab es Tänze, einen Rap, Berichte über Ausflüge zum Bayernpark, zum Hochseilgarten, dem Baumwipfelpfad, vom Zelten am Waginger See, dem Baden im Rannasee, Winterwandern, Schlittenfahrten und Iglu bauen bei Winterfreizeiten. Wandern durch die Buchberger Leite oder Schlauchbootfahren auf der Ilz waren ebenso dabei. Bei diesen und vielen weiteren Aktivitäten, wie der Erlebnispädagogik, sei im Mittelpunkt das „Gemeinschaft erleben“ gestanden. Das was ihnen der Freundeskreis ermögliche, könnten diese jungen Menschen, die oft aus schwierigen Verhältnissen kommen, sonst wohl nie erleben, waren sich am Schluss alle Anwesenden einig.
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Text und Bild: Josef Heisl