Ein Sommermärchen für das Haus St. Josef – Webasto Edscha Cabrio aus Hengersberg setzt Unterstützung der Jugendeinrichtung fort

Seit dem Jahr 2011 besteht die Kooperation der Heilpädagogischen Einrichtung Haus St. Josef mit dem Auto-Zulieferer Webasto-Edscha Cabrio aus Hengersberg. Ob zu Weihnachten oder zum Ferienbeginn, die Firma und ihre Mitarbeiter beschenken die benachteiligten Kinder aus dem Heim mit allerhand Nützlichem, binden sie aber auch direkt in die Hilfsmaßnahmen ein.
Bei dieser Hilfsaktion fließt kein Geld, da kommt niemand mit einem Scheck, übergibt ihn öffentlichkeitswirksam und glaubt, damit seine Pflicht getan zu haben. Hier hat Webasto eine echte Kooperation aufgebaut, bindet die Kinder ein und bringt sie mit den eigenen Azubis zusammen. „Das ist auch für unsere jungen Leute eine unglaubliche Bereicherung“, stellt Ausbildungschef Albert Schied fest. Er ist immer persönlich dabei, ob im Werk oder wenn seine Azubis in Büchlberg Hand anlegen. Da wird gezimmert, geschreinert, konstruiert oder einfach nur mit Spaten und Schaufel gearbeitet. Die Kinder aus der Jugendeinrichtung durften auch schon Praktika bei Webasto ableisten. Anschließend an die gemeinsamen Aktionen gibt’s immer eine gemeinsame Brotzeit, es wird gegrillt und gefachsimpelt.
Jüngst wurde die Sommeraktion dieses Jahres begonnen. In Anlehnung an die Fußballweltmeisterschaft wurde im Foyer des Firmengebäudes ein Fußballtor aufgestellt, an dem die Wunschzettel der Heimkinder angebracht waren. Diese konnten die Webasto-Mitarbeiter abnehmen und anschließend die Wünsche erfüllen. Abweichend zu den bisherigen drei Aktionen wurden dieses Mal die Büchlberger nach Hengersberg zu einem Familienfest eingeladen. „In diesem ungewohnten Rahmen erhielten unsere Kinder ihre Geschenke“, berichtete Heimleiter Thomas Brecht.
Da gab es allerhand Nützliches für die Ferien wie Bälle, Taschenlampen, Picknickdecken, Spiele und vieles Andere mehr. Heimkinder und Azubis verkauften Selbstgebackenes, erlösten dabei rund 600 Euro, die ins Taschengeld bei der Ferienfreizeit einfließen werden. Doch noch wichtiger war für die Buben und Mädchen aus dem Haus St. Josef, darunter auch sogenannte unbegleitete Flüchtlingskinder, das Erleben von familiärer Gemeinschaft. Dazu konnte sich die Einrichtung mit einem Info-Stand auch gleich ausführlich vorstellen.
Beim Gegenbesuch in Büchlberg war auch Webasto Geschäftsführer Walter Pecho dabei. Damit dokumentierte er, dass auch von oberster Stelle dieser Kooperation große Bedeutung beigemessen wird. Pecho besichtigte zusammen mit der Führungsmannschaft des Hauses St. Josef den neu geschaffenen Reitplatz und ließ es sich nicht nehmen, die Flatterleine zu durchschneiden und den Platz damit zu eröffnen. Gebaut hatten ihn ohnehin seine Azubis zusammen mit den Jugendlichen aus der Einrichtung. „Wir hatten 21 Azubis im Einsatz, die eine ganze Woche in Büchlberg blieben und arbeiteten, berichtet Pressesprecherin Michaela Wapelhorst. Die Buben campierten in der Turnhalle, die Mädels wohnten in einer Pension.
Dass heuer gleich so viel angegangen wurde lag wohl daran, dass im vorigen Jahr wegen des Hochwassers die Sommeraktion ausgefallen war. „Da waren unsere Azubis in Niederalteich im Hochwassereinsatz“, begründet das Albert Schied. Jetzt wurde auch das Feiern nachgeholt. Es wurde fleißig gegrillt, Badminton gespielt und einfach nur zusammengesessen. „So hatten auch unsere unbegleiteten Flüchtlingskinder erstmals ein Gemeinschaftserlebnis, das über unser Haus hinausreicht“, freut sich Thomas Brecht, der in seiner Einrichtung immer mehr mit diesem Problem konfrontiert wird.
Der finanzielle Wert dieser Kooperation liegt bei vielen Tausend Euro, viel wichtiger ist jedoch der ideelle Wert, das sich Zeit nehmen für andere, die auf der Schattenseite des Lebens stehen. Webasto-Edscha Cabrio hat hier eine Tür aufgemacht und ein Zeichen gesetzt, das zur Nachahmung einlädt.
In Büchlberg eröffneten v. li. Geschäftsführer Walter Pecho, Stefan Eichinger und Thomas Brecht den Reitplatz, den die Azubis zusammen mit den Kindern der Gruppen Raphael und Antonius gebaut hatten.
Bericht und Fotos von Josef Heisl