Kinder eroberten Indoor-Spielplatz – Sternstunden e.V. ermöglichten die Einrichtung

Im Haus St. Josef, der heilpädagogischen Einrichtung, ist man ständig bemüht, den hier untergebrachten benachteiligten und oft traumatisierten Kindern und Jugendlichen ein möglichst schönes und liebevolles Zuhause zu bieten. Ein Schritt dazu ist jetzt die Umwandlung der ehemaligen Reithalle in einen Indoor-Spielplatz.
Pfarrer Wolfgang Keller war persönlich gekommen um die Segnung vorzunehmen, assistiert von den Schwestern und zwei kleinen Hausbewohnerinnen. Neben vielen pädagogischen Fachkräften waren auch Geschäftsführer Bernhard Haimböck, Hausleiter Thomas Brecht und Verwaltungschef Stefan Eichinger dabei. Voller Inbrunst sangen die Kinder ein Eröffnungslied und sprachen zusammen mit dem Priester Gebete. Dabei war ihnen anzumerken, dass sie nur auf die Startfreigabe warteten um das Gelände in Beschlag zu nehmen. Kindgerecht formulierte der Pfarrer seine Gedanken über den Sport, das Siegen und Verlieren aber auch die Tatsache, dass Verlierer automatisch keine schlechten und Gewinner keine besseren Menschen seien. Am Ende segnete er den Spielplatz, die Geräte aber auch die Menschen, die sich hier aufhalten.
Er freue sich ganz besonders, dass „Sternstunden e.V.“ diese Einrichtung ermöglichte, meinte Geschäftsführer Bernhard Haimböck. Der Spielplatz solle von den Mädchen und Buben des Hauses vor allem in der Schlechtwetterperiode genutzt werden. Derzeit habe man etwa 40 Kinder in der Altersgruppe zwischen zwei und 13 Jahren. Zehn Spielgeräte seien installiert, ergänzte Thomas Brecht. Darunter seien eine Kindernestschaukel, ein „Fuchsbau“ mit Sandbaustelle, ein Sandbagger, Sandsieb mit Waage, Wassermatschanlage, Slackline, Trampolin, Pferd-Federwippe, Rutschenturm mit Kletterstrecke und eine Freeclimbing Wand.
Das Ganze habe rund 71.000 Euro gekostet, erklärte Verwaltungschef Stefan Eichinger. Von der Aktion Sternstunden e. V. kamen 47.000 Euro. Die Bauzeit habe sich über zwei Monate erstreckt. Dazu musste der alte Boden der Reithalle abgetragen, die Halle entkernt und die Geräte aufgestellt oder fest verankert werden. Pflasterarbeiten, die Erneuerung der Wand- und Deckenverkleidung und das Einbringung von etwa 120 Tonnen Spielsand waren weitere Herausforderungen. Doch wenn man in die glücklichen Augen der Kinder geschaut hat, die sich so darüber freuten, dann ist hier jeder Euro gut angelegt.
Text und Fotos: Josef Heisl