Marianne Lang mit Ehrenzeichen des Bayerischen Ministerpräsidenten ausgezeichnet – auf Antrag des Landrates – herausragende Verdienste um das Haus St. Josef

Auf Antrag von Landrat Franz Meyer wurde der Vorsitzenden des Freundeskreises Haus St. Josef, Marianne Lang, das Ehrenzeichen des Bayerischen Ministerpräsidenten für herausragende ehrenamtliche Tätigung und ihre Verdienste um diese Heilpädagogische Einrichtung verliehen. Meyer, der auch Vorsitzender des Kuratoriums Freundeskreis ist, betonte am Schluss seiner Laudatio: „Sie haben sich große Verdienste um diese Kinder erworben, der Landkreis sagt ihnen ein herzliches Vergelt‘s Gott“.
Zur feierlichen Verleihung, die im Zusammenhang mit der Kuratoriumssitzung erfolgte, hatten sich Kinder der Einrichtung, MdL Dr. Gerhard Waschler, Bezirksrat Josef Heisl jun., die Bürgermeister Norbert Marold, Büchlberg, Hermann Baumann, Hutthurm und Josef Schuh aus Witzmannsberg, alle Mitglieder des Kuratoriums, die Spitze der Jugendeinrichtung um Geschäftsführer Bernhard Haimböck und Thomas Brecht sowie die Familie von Marianne Lang mit Ehemann Karl-Heinz und Sohn Felix im Konferenzraum versammelt.
Landrat Franz Meyer erinnerte in seiner Laudatio, dass es Sohn Felix gewesen sei, der im Jahr 2003 im Haus St. Josef seinen Zivildienst abgeleistet habe und dabei erfahren habe, dass das Haus vor der Schließung stehe. Ende der 90er Jahre setzte nämlich die öffentliche Jugendhilfe auf ambulante Betreuungsformen. Das belastete den jungen Mann so sehr, dass er zuhause davon erzählte. Auch seine Mutter war von der Nachricht sehr betroffen. Sie beratschlagte sich mit der Familie und gründete am 13. Januar 2004 zusammen mit 17 Gleichgesinnten den Freundeskreis. Noch im Gründungsjahr stieg die Zahl der Mitglieder auf über 100. Als Vereinsmotto wählte man „Freunde im Leben sind wichtig“.
Erst die zunehmende Zahl von Kindern, deren Wohl in den Herkunftsfamilien massiv gefährdet war, machte deutlich, wo die Grenzen liegen und welche Vorteile stationäre Einrichtungen bieten. In dieser Phase der Verunsicherung seien „Freunde fürs Überleben“ wichtig gewesen und haben den Verantwortlichen Mut, Zuversicht und Finanzielle Unterstützung gegeben.
In den 16 Jahren habe der Freundeskreis rund 150 000 Euro aus Spenden und Veranstaltungen gesammelt, was überwiegend dem unermüdlichen Einsatz von Marianne Lang zu verdanken ist. Es wurde sozial vor Ort gewirkt, es wurde ideell und finanziell geholfen und auch in der Öffentlichkeit für das Anliegen geworben. Damit konnten zahlreiche Maßnahmen und Projekte durchgeführt werden, deren Finanzierung durch öffentliche Mittel nicht gesichert gewesen wäre. So wurde der heutige Spielplatz geplant, die Geräte aus Spenden beschafft und beides gemeinsam errichtet.
Freizeiten, Musikunterricht, Schülerfahrten, Tanzkurse, sportliche Aktivitäten oder Ausflüge wurden teilweise oder ganz aus Spenden finanziert. Daneben existiert im Haus St. Josef auch eine Kleiderkammer. Auch hier ist Marianne Lang mit den Mitgliedern des Freundeskreises sehr engagiert. Gut erhaltene Kleidung wird gesammelt, aber auch Modehäuser spenden Bekleidung, Schuhe und sonstige Ausstattung. Besonders bei der Aufnahme der unbegleiteten minderjährigen Flüchtlinge sei diese Kammer hilfreich gewesen.
Die Auszeichnung durch den Bayerischen Ministerpräsidenten sei nun eine besondere Würdigung dieses langjährigen sozialen Wirkens, schloss der Landrat. Er fügte an, dass ihm das eine Herzensangelegenheit gewesen sei. Er werde alles so einrichten, dass die Unterstützung des Freundeskreises und des Hauses auch nach seinem Abschied weiter laufe. Einen Segen für die Einrichtung bezeichnete Bürgermeister Norbert Marold Marianne Lang. „Wenn es jemand verdient hat, dann sind es Sie“, meinte er im Hinblick auf die Auszeichnung.
Den Dank der Heimleitung formulierte Hausleiter Thomas Brecht. Schon das Motto untermauere die Arbeit des Freundeskreises. „Freunde im Leben sind wichtig“, werde von Marianne Lang in aktuelles Handeln umgesetzt. Unzählige mühevolle Nachhilfestunden habe sie geleistet. Viele große und kleine Dinge, die in einer Familie als selbstverständlich gelten, bekommen in einer Jugendhilfeeinrichtung eine andere Dimension der Bedeutung, weil sie eben nicht selbstverständlich sind. Brecht zählte eine Reihe von Hilfen auf, die geleistet wurden. Er hoffe auf ein niemals endendes Engagement von Marianne Lang und danke auch der Familie Lang, die hier kräftig mithelfe.
Mit einem Lied dankten drei Kinder der Einrichtung, in dem es treffend heißt: „ich will nur danke sagen, dass es dich gibt“. Für den Durchhaltewillen und das riesige Engagement dankte Geschäftsführer Bernhard Haimböck. Er war extra von Mindelheim schnell noch vorbeigekommen um nach sechs Stunden Fahrt Mariann Lang zu treffen und ihr danke zu sagen. MdL Dr. Gerhard Waschler meinte, man brauche Vorbilder und das Beste sei Marianne Lang. Die Welt lebe von den Menschen, die mehr tun als ihre Pflicht. Zusammen mit Bezirksrat Josef Heisl jun. lade er Marianne Lang mit einer ganzen Gruppe in den Bayerischen Landtag ein. Zum Schluss stellte der Heimatbürgermeister der Geehrten, Josef Schuh aus Witzmannsberg fest, „ganz Witzmannsberg ist stolz auf Marianne Lang“.
Zum „Familienfoto“ stellten sich auf, v.li. sitzend Bürgermeister Hermann Baumann, Karl-Heinz Lang, Marianne Lang, Landrat Franz Meyer und Bürgermeister Norbert Marold, steh. 8.v.li. Bernhard Haimböck, 9.v.li. Bürgermeister Josef Schuh, 1.v.re. Thomas Brecht, 4. v.re. Bezirksrat Josef Heisl, 7.v.re. Sponsor Otto Wunsch und 8.v.re. MdL Dr. Gerhard Waschler.
Foto/Text: Josef Heisl