Personelle Unterstützung im Haus St. Josef in Zeiten der coronabedingten Schul- und Kindertagesstättenschließungen

Corona, für andere Menschen eher eine Tragödie, eine Katastrophe, mit persönlichen Einschränkungen verbunden, war für Herrn Siegfried Seibold, ehemaliger Jugendamtsleiter im Kreisjugendamt Freyung-Grafenau und für die Kleinkindergruppe Justina im Haus St. Josef in Büchlberg eine echte „Win-win-Situation“.
Für die Zeit des „Lockdowns“ suchte die Jugendhilfeeinrichtung dringend zusätzliches Betreuungspersonal. Durch die Schließung der Schulen und Kindertagesstätten mussten zusätzliche Betreuungszeiten abgedeckt werden, für die die vorhandenen Personalkapazitäten nicht ausgelegt waren. Die werktäglichen Schul- und Kita-Betreuungs- bzw. Unterrichtszeiten bleiben bei der Personalberechnung des pädagogischen Personals außen vor.
Deshalb warb die Einrichtung zu Beginn des „Lockdowns“ u. a. in der PNP für zusätzliche Aushilfskräfte von März bis einschließlich Juli 2020. Mehrere Betreuungskräfte u.a. auch pädagogische Fachkräfte konnten zur kurzfristigen Verstärkung unseres „Teams“ gewonnen werden. So las auch Herr Seibold von unserem Hilferuf und entschloss sich spontan uns zu unterstützen.
Jetzt, am vorletzten Tag seiner Aushilfstätigkeit, trafen sich Herr Haimböck, Geschäftsführer des Trägers der Einrichtung und Herr Seibold zu einem Gedankenaustausch.
Herr Seibold beteuerte in diesem Gespräch wie wichtig ihm diese Erfahrung jetzt sei, Pädagogik hautnah miterlebt zu haben. Er bedauert im Nachhinein, dass er diese Erfahrung nicht schon zu Beginn seiner Tätigkeit im Jugendamt gesammelt zu haben. Zu seinen wertvollsten Erkenntnissen gehört der liebevolle Umgang, der hier in der Einrichtung ebenso gepflegt wird, wie konsequentes Erziehen im Bedarfsfall als Teamarbeit. Er bestätigt gegenüber Herrn Haimböck, dass die Mitarbeiter*innen in der Kleinkinderguppe die richtige Dosierung im Umgang mit den Kindern gefunden hätten. Er war schwer beeindruckt von den dort arbeitenden Mitarbeiter*innen, wie sie einerseits die kleinen Kinder zwischen 2 – 10 Jahren liebevoll in den Arm nehmen konnten, gleichzeitig aber auch mit Ausdauer und Konsequenz soziales Fehlverhalten tadelten. Nach seiner Ansicht hat man hier im ganzen Haus St. Josef die „richtige“ Dosierung im Umgang mit den Kindern und Jugendlichen gefunden.
Diese positiven Aussagen aus dem Mund eines langjährigen ehemaligen Jugendamtsleiters hörte Herr Haimböck gerne. Er wiederum bedankte sich bei Herrn Seibold für sein lobenswertes Engagement und hörte von ihm, dass er auch weiterhin sein Wissen und seine Erfahrung für benachteiligte Menschen einbringen wird. Die jetzige erfolgreiche und segensreiche Tätigkeit mit den Kindern hat ihn motiviert sich auch zukünftig sozial zu engagieren. Auf Grund seiner juristischen Qualifikation wird er in Zukunft als gesetzlich bestellter Betreuer in Teilzeit volljährige Personen mit einer psychischen, geistigen, seelischen und/oder körperlichen Erkrankung/Behinderung so unterstützen, dass Sie Selbst bestimmen und unabhängig bleiben können, trotz vorhandener Handicaps.