Die Wohngruppen Christine und Gundula sind ein spezielles Angebot für Mädchen im Alter von 8 bis 18 Jahren, die durch konstitutionelle und/oder soziale Defizite erheblich in ihrer altersgemäßen Persönlichkeitsentwicklung beeinträchtigt sind, mit nachgewiesenen oder vermuteten sexuellen Missbrauchserfahrungen und Verdacht auf körperliche oder seelische Misshandlung sowie für Mädchen mit diagnostizierter seelischer Behinderung.
Pädagogische Zielsetzung
Aufgrund der gehäuften Missbrauchs- und Gewalterfahrungen liegen die Ziele der pädagogischen Arbeit insbesondere in der Vermittlung von Schutz und Sicherheit, in der Stärkung der Selbstakzeptanz, in der Auseinandersetzung mit dem eigenen Körper einschließlich intensiver Hygieneerziehung und sexueller Aufklärung, in der Vermittlung präventiver Verhaltensweisen gegen Gewalt und sexuellen Missbrauch und in Einzelfällen auch in der Sozialisationsfähigkeit der Jugendlichen. Das friedliche Zusammenleben mit seinen alltäglichen Anforderungen, um sich selbst versorgen zu lernen ist ebenso ein wichtiges Ziel, wie das Erlernen und Anerkennen notwendiger gesellschaftlicher Normen. Die bei den älteren weiblichen Jugendlichen für eine eigene Haushaltsführung notwendigen lebenspraktischen Fähigkeiten werden gezielt eingeübt und vermittelt.
Pädagogische und Therapeutische Methoden
Für jede Jugendliche wird ein individuelles pädagogisches Förderprogramm erstellt. Unterstützende Elemente hierbei sind das zur Seite stellen einer Bezugsbetreuerin, einer Therapeutin mit einer Wochenstunde, Bausteine aus der Sexual-, Erlebnis- und Sportpädagogik, die regelmäßige Tagesreflexion und ein wertschätzender und respektvoller Umgang miteinander.
Zum Einsatz kommen therapeutische Methoden aus den Bereichen der systemischen Therapie, verschiedener Entspannungstrainings, social-skills-Trainings und gezieltes Arbeiten am Selbstkonzept. Wöchentlich findet eine mädchenspezifische Gruppentherapiestunde statt.
Schulische, berufliche sowie berufsfördernde Angebote
Die schulischen und beruflichen bzw. berufsfördernden Angebote werden in der Regel außerhalb der Einrichtung in Anspruch genommen.
In Passau ist der Besuch der Grund- und Mittelschule St. Nicola und der Hans-Bayerlein-Schule, Sonderpädagogisches Förderzentrum St. Anton möglich. Außerdem gibt es in Passau die Möglichkeit höher- bzw. weiterbildende Schulen zu besuchen.
Berufliche Ausbildungsplätze sind je nach Möglichkeit und Nähe unterschiedlich zu bewerben. Damit besuchen die von uns betreuten Kinder- und Jugendlichen die für sie geeignete Regelschule und keine am Heim angegliederte Heimsonderschule.
Räumliche Rahmenbedingungen
Es stehen bis zu neun Plätze für weibliche Kinder und Jugendliche, sowie für junge Erwachsene pro Wohngruppe zur Verfügung. Diese wohnen in freundlichen, geräumigen und modernen Einzel-, und Doppelzimmern. Des Weiteren gibt es zwei Gemeinschaftsbäder mit Sanitärbereich und Duschmöglichkeiten, ein Speiseraum mit integrierter Küche, ein Lagerraum, ein Erzieherzimmer mit Schlafgelegenheit für die Nachtbereitschaft und eigenem Sanitärbereich, einem Besprechungszimmer, einer Mitarbeiterteeküche sowie inklusive einem Notbett für Inobhutnahme und einen Waschraum mit Waschmaschine und Wäschetrockner.
Als „Trainingsbereich“ im Hinblick auf eine Verselbständigung z.B. im Rahmen eines im Hilfeplan angestrebten Sozial Betreuten Wohnens außerhalb der Einrichtung, gibt es in dieser Wohngruppe noch 2 Plätze für Innerbetreutes Wohnen.
Personalausstattung
Für die Gruppe stehen pädagogische Fachkräfte zur Verfügung. Die Stellen werden ausschließlich mit Sozialpädagoginnen, Heilpädagoginnen, Heilerziehungspflegerinnen, Erzieherinnen und vergleichbaren weiblichen Fachkräften besetzt.
Auf freien Plätzen dieser Wohngruppe bieten wir auch Inobhutnahme an.
Weitere Details über Leistung und Ausstattung entnehmen Sie bitte der Leistungsbeschreibung HMG Mädchen.
Die Höhe des aktuellen Tagessatzes können Sie der Entgeltvereinbarung HMG entnehmen.
Den aktuellen Belegungsplan aller Wohn-Gruppen im Haus St. Josef können Sie hier einsehen.