Heilpädagogische Intensivgruppe (HIG)

Um den pädagogisch und individuell besonders schwierigen Übergang von den beiden individuell geschützten Clearingwohngruppen (IGC) Don Bosco und Bernarda besonders intensiv begleiten zu können, wurde die HIG Antonius als Schaltstelle gegründet. In diese Gruppe wechseln überwiegend die Kinder und Jugendlichen, die den Stufenplan der IGC erfolgreich bewältigt und abgeschlossen haben. Die Notwendigkeit für einen fachlich sehr qualifizierten Betreuungsaufwand besteht auf dieser Gruppe deswegen besonders, weil die Hintergründe für die Unterbringung in der stationären Jugendhilfe weiterhin vorhanden sind, wie z.B. delinquentes Verhalten, massive Verhaltensprobleme, Teilleistungsstörungen, motorische Auffälligkeiten, Lern-, Leistungs- und Entwicklungsdefizite.

Pädagogische Zielsetzung

Aufgrund der besonderen Klientel beschränken sich die Ziele der pädagogischen Arbeit im Wesentlichen auf die Sozialisationsfähigkeit der Jugendlichen und die Akzeptanz und Einhaltung von Regeln. Das Erlernen von Lern-, Arbeits- und Alltagssituationen erfolgt überwiegend über handlungsorientierte Ansätze in Verbindung mit einer sehr engen, individuellen pädagogischen Begleitung. Dies zu vermitteln erfordert erheblichen pädagogischen Aufwand. Als Hauptziele sind hier die Verinnerlichung gesellschaftlich anerkannten Normen und Regeln, das Erlernen eines friedlichen Umganges und ebensolcher Konfliktlösungen mit- und untereinander, die Erledigung der täglich anfallenden Pflichten im Haushalt und die Gewöhnung an einen strukturierten Tagesablauf mit regelmäßigem Schulbesuch oder Ausbildung zu nennen. Als Besonderheit legen wir hier die Betonung auf tagesstrukturierende Maßnahmen wie z.B. bis zu acht Stunden Mithilfe in den Bereichen Küche und Hauswirtschaft, Garten, Stall und Hausmeistertätigkeiten mit dem Ziel im Anschluss externe Praktikumsstellen zu finden.

Pädagogische und Therapeutische Methoden

Für alle Jugendlichen existiert ein sowohl verpflichtender als auch allgemeingültiger pädagogischer Regel- und Stufenplan. Dieser beinhaltet als Grundelement eine sinnvoll aufeinander aufbauende Zunahme der Eigenverantwortung. Bei Einhaltung ermöglicht er eine zügige Reintegration in das gesellschaftliche Leben.

Für jeden Jugendlichen wird ein individuelles pädagogisches und therapeutisches Förderprogramm erstellt. Unterstützende Elemente hierbei sind das zur Seite stellen eines Bezugsbetreuers, eines Therapeuten mit bis zu 1,5 Wochenstunden, Bausteine aus der Erlebnis- und Sportpädagogik, der konfrontativen Pädagogik und ein wertschätzender und respektvoller Umgang mit- und untereinander.

Zum Einsatz kommen therapeutische Methoden aus den Bereichen des Anti-Aggressivität-Trainings, der systemischen Therapie, verschiedener Entspannungstrainings, social skills-Trainings und gezieltes Arbeiten am Selbstkonzept.

Schulische, berufliche sowie berufsfördernde Angebote

Die schulischen und beruflichen bzw. berufsfördernden Angebote werden in der Regel außerhalb der Einrichtung in Anspruch genommen.
In Büchlberg ist der Besuch der Mittelschule Hutthurm-Büchlberg, in Hauzenberg der Besuch der Schule zur individuellen Lernförderung sowie der Sport-Mittelschule, in Passau sämtlicher gängiger Schularten möglich.

Berufliche Ausbildungsplätze sind je nach Möglichkeit und Nähe unterschiedlich zu bewerben. Damit besuchen die von uns betreuten Kinder- und Jugendlichen die für sie geeignete Regelschule und keine am Heim angegliederte Heimsonderschule.

Räumliche Rahmenbedingungen

Sieben Plätze für männliche Jugendliche im Alter von 11 bis 17 Jahren. Renovierte Einzel und Doppelzimmer (drei Einzel-und zwei Doppelzimmer), ein Bad mit Badewanne/Duschmöglichkeit, zwei Toiletten, eine Gemeinschaftsküche mit großem Essbereich, ein Wohn-und Aufenthaltsraum, ein Personalbüro mit Schlafmöglichkeit für die Nachtbereitschaft, ein Waschraum mit Waschmaschine und Wäschetrockner sowie ausreichend Stau-und Lagerraum im hauseigenen Keller.

Personalausstattung

Die Stellen werden besetzt mit erfahrenen Sozialpädagog/innen, Heilpädagogen/innen, Erzieher/innen und Heilerziehungspfleger/innen, Fachkräfte mit vergleichbaren Studien- und/oder Berufsabschlüssen. Jeder Jugendliche erhält Fachdienstleistungen.

Weitere Details über Leistung und Ausstattung entnehmen Sie bitte der Leistungsbeschreibung HIG.
Die Höhe des aktuellen Tagessatzes können Sie der Entgeltvereinbarung HIG entnehmen.

Den aktuellen Belegungsplan aller Wohn-Gruppen im Haus St. Josef können Sie hier einsehen.